Bilder von der KiBiWo 2008

Dialog zum Gebet "Vater unser"

Wir können Gott Vater nennen

Hey du, hör mir zu, so war der Titel der diesjährigen Kibiwo.

Wenn mir niemand zuhört, ist reden sinnlos. Deswegen ist die wichtigste Frage beim Gebet: Werde ich gehört, wenn ich mich zu Wort melde?

„Herr, lehre uns beten“ bitten Jesu Freunde ihren Meister und Jesus macht den Jüngern deutlich, dass Gott ganz nahe bei seinen Menschen sein will... so nahe, dass man zu Gott so vertraut sprechen kann wie zu Mama oder Papa und dass Gott unsere Bitten und Sorgen hört. Und dann betet Jesus mit den Jüngern

das Vaterunser. Seit damals ist dies das Gebet schlechthin, eines das man fast in jeder Lebenslage sprechen kann.

Wichtig ist aber, dass man das Gebet ernst nimmt und nicht nur so daher plappert, sonst könnte leicht das passieren, was im folgenden Stück beschrieben wird, in dem Gott auf die Bitten des Vaterunsers antwortet:

 

Unterbrich mich nicht:   Beter (B):/ Gott (G): (Tini und Marcus)

B:        „Vater unser im Himmel..."

G:        „Ja?"

B.:       „Unterbrich mich nicht! Ich bete."

G.:       „Aber du hast mich doch angesprochen!

B.:       „Ich  dich  angesprochen?  Äh   ...   nein, eigentlich nicht! Das beten wir eben so: Vater unser im Himmel!"

G.:       „Da, schon wieder. Du willst ein  Gespräch mit mir be-      ginnen,  oder? Also, worum geht's?

B.:       „Geheiligt werde dein Name ..."

G.:       „Meinst du das ernst? Weißt du denn, was das bedeutet?

B.:       „Es bedeutet... es bedeutet... meine Güte, ich weiß nicht,   was es bedeutet. Woher         soll ich das denn wissen?"

G.:       „Es heißt, dass ich dir viel bedeute und dass du das mit     deinem Leben zeigst.

B.:       „Aha, hm, das verstehe ich. Also weiter: Dein Reich           komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Er  den ..."

G.:       „Und was tust Du dafür, dass mein Wille geschehe?

B.:       „Na ja... ich gehe z.B. ab und zu in den Gottesdienst."

G.:       „Das ist schön, aber was tust Du selber so für Frieden und             mehr Gerechtigkeit in der Welt?

B.:       Warum fragst du mich das? Da gibt es noch wirklich ge-    nügend andere, die eher was tun müssten.

G.:       „Entschuldige, ich dachte, du wärst persönlich  daran         interessiert, dass mein Wille mehr beachtet wird auf Er  den. Du betest doch darum.

B.:       „Kann ich jetzt mal weiterbeten? Unser tägliches Brot gib uns heute ..."

G.:       „Es freut mich, dass du nicht nur um dein Brot bittest,       sondern um Brot für alle und            das bedeutet doch auch       um Lebensfreude für alle. oder?

B.:       „na das ist ja wenigstens etwas"  Lass mich mal weiter       beten: Und vergib uns            unsere Schuld, wie auch wir          vergeben unsern Schuldigern."

G.:       „Und Wilfried?

B.:       „Wie kommst Du denn darauf? Hör bloß mit dem auf!       Mit      dem will ich nichts mehr zu   tun haben. Der      grüßt mich      ja noch nicht einmal mehr."

G.:       „Habe ich gehört. Aber dein Gebet?“

B.:       „Mit Wilfried hat das nichts zu tun. Soll der sich doch       erst bei mir entschuldigen."

G.:       „Fühlst du dich denn gut dabei?"

B.:       „Nee."

G.:       „Ich will dir helfen. Vergib ihm doch und ich vergebe dir. Ich vergebe dir auch jetzt schon. Und du weißt, da ist ei           niges."

B.:       „Ich werd's mir überlegen. Ich mach mal weiter: Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen ..."

G.:       „Gut, wenn du mich darum bittest, aber du kannst auch etwas dazu beitragen."

B.:       „Wie denn?"

G.:       „Das Böse, fängt das nicht im eigenen Kopf und im eigenen Herzen an: Alle Schuld an Problemen bei allen anderen zu suchen, nur nicht bei sich selber... Hast du diese Versuchung noch nie gespürt?

B.:       „Ich finde, jetzt wird es aber langsam ungemütlich. Ich wollte doch einfach nur ein Vaterunser beten."

G.:       „Bete ruhig zu Ende."

B.:       „Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit."

G.:       „Amen“

B.:       „Ja, das stimmt. Wenn ich an die Mächtigen dieser Welt denke, dann bin ich froh, dass sie nicht über alles hier auf Erden bestimmen können. Die wirkliche Macht ist bei dir doch besser aufgehoben."

 

Die Minis: